Am gestrigen Nachmittag, als wir um 14:30 Uhr gegen die Gastgeber von Croatia Bochum antreten durften, schien die Sonne über dem Kunstrasenplatz am Lohring. Wir erwarteten ein körperbetontes Match gegen einen Gegner aus dem Mittelfeld der Tabelle, der für uns aber in den letzten Jahren immer „unangenehm“ war. Daher wollten wir von Beginn an der Partie unseren Stempel aufdrücken und begannen offensiv und druckvoll. Nach der ersten Viertelstunde konnten wir auch zwei Hochkaräter verbuchen, kamen allerdings nicht zum Torerfolg. Erst köpfte Jakob eine Bücke-Ecke an die Querlatte, kurz darauf vergab Flo nach einem Querpass von David freistehend das „sichere“ 1:0. Anstatt diesem Stil treu zu bleiben, verfielen wir aber mehr und mehr in Lethargie und ließen den Gastgebern immer mehr Freiheiten. Die Ballbesitzquote fiel in dieser Phase dramatisch ab, weil wir viel zu schnell und überhastet in die Spitze gespielt haben. Nur selten kam ein Ball an, viel häufiger konnte Croatia wieder einen neuen Angriff starten. Mit gelegentlichen Doppelpässen kombinierten sich die Gastgeber immer mal wieder in die gefährliche Zone, häufig über deren linke Angriffsseite. Zumeist konnten wir den Abschluss im letzten Moment verhindern oder den Querpass entschärfen. Als es dann einmal richtig brenzlig wurde, konnte Köppen seine langen Greten ausfahren und den Ball mit einer Fußabwehr zur Ecke klären. Standards beim Gegner waren alleine schon aufgrund der Körpergröße der Kroaten immer gefährlich, doch ausgerechnet nach einer Ecke konnten wir einen Konter fahren. Nachdem die erste Abwehraktion noch einen Croatia-Spieler am Sechzehner fand, konnte dessen Schuss geblockt werden und Lars schickte Bücke auf die Reise. Die Restabsicherung des Gegners bestand nur aus einem Spieler und Bücke zog noch in der eigenen Hälfte an und lief mit dem Spielgerät in Richtung des gegnerischen Gehäuses. Mit einer Kombination aus irrem Tempo und cleverem Körpereinsatz kam Jens aus 16m zum Abschluss und legte den Ball cool in die lange Ecke. Zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich, insgesamt aber nicht ganz unverdient, gingen wir mit diesem Treffer auch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel wollten wir an die erste starke Viertelstunde anknüpfen und unser Tempo über außen nutzen. Einer dieser Vorstöße brachte in der 49. Minute eine Ecke für uns ein. Der aufgerückte Simon konnte sich daraufhin endlich mal wieder mit einem Kopfballtor belohnen, als er eben diese mustergültig getretene Ecke aus rund 5 Metern per Kopf in die Maschen drückte. Auch in der Folge versuchten wir es immer wieder mit tiefen Bällen, leider ähnlich oft wie in Halbzeit eins zu ungenau. In dieser Phase haben wir dann direkt zweimal gewechselt und mit Felix für Jakob sowie Justus für Jan zwei neuen Akteuren das Vertrauen geschenkt. Beide kamen direkt gut in die Partie und sorgten in der 67. Minute für die vermeintliche Entscheidung. Jussi, der über den linken Flügel kam, spielte scharf und präzise ins Zentrum auf Felix, der im Doppelpass mit Flo die gegnerische Abwehr Hopps nahm und frei vor dem Schnapper auftauchte. Formsache für unseren besten Torschützen – 3:0. Im Anschluss versäumten wir es, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Viel zu viele Ballverluste führten eher dazu, dass wir um die „0“ zittern mussten. Eigentlich unverständlich, zumal der Gegner physisch an seine Grenzen kam. Richtig gefährlich wurde es nur noch einmal, als Felix nach einem Querpass von David das Leder nicht mehr aufs Tor bekam, weil der Ball etwas zu weit in seinem Rücken landete. Irgendwie symptomatisch dafür, wie wir gestern unsere Angriffe zuende gespielt haben. Spielwitz und Zielstrebigkeit sind sicherlich ausbaufähig, dennoch nehmen wir gerne und nicht unverdient die 3 Punkte mit ins Königreich. „Lieber kacke spielen und gewinnen, als andersherum…“ lautete der Tenor in der Kabine. Also Haken dran.
Aufstellung: Köppen – Herlitze (71. Wieczorek), Schaubelt, Gliozzo, Grundmann (77. de Goede) – L.Sollik, Schick (61. Narberhaus), Bückner, Schulz, J.Sollik (54. Monstadt) – Kanschik
Bereits am Donnerstag geht es weiter, hier erwarten wir um 19:30 den SV Höntrop „anne Kemnader“, die nach einem beeindruckenden 4:0 gegen Eppendorf vermutlich mit Rückenwind anreisen werden. Wir freuen uns auf eine tolle Kulisse unter Flutlicht!
Glück auf und nur der RWS!