Das 2:2 im Hinspiel steckte noch in unseren Köpfen und folglich hieß das Ziel zum Auftakt in die Pflichtspielserie in 2025 einen Derbysieg einzufahren. Vor gut gefüllten Rängen an der Kemnader ließen wir an diesem Ziel über 90 Minten auch keine Zweifel aufkommen und gingen von Beginn an forsch aber zugleich diszipliniert an diese Aufgabe heran. In den ersten Minuten konnten wir den Ballbesitz noch nicht in zwingende Torchancen ummünzen, aber das Pressing sowie Gegenpressing machten bereits deutlich, dass die Gäste Schwierigkeiten haben würden, etwas Brauchbares mit dem Ball anzufangen. Nach etwa 10 Minuten gab es die erste nennenswerte Abschlussaktion. Nach einer schönen Kurzpasskombination über die rechte Seite konnte Bücke in die Box ziehen. Der Ball lag zwar auf seinem starken Linken, die Schussbahn war jedoch blockiert. Der Pass auf Kanschikwar die einzige Option, mit dem Rücken zum Tor konnte Flo aber hier noch nichts Zählbares erreichen. Nachdem einige andere Zuspiele im letzten Drittel noch zu unpräzise waren, kam diesmal ein Diagonalball von Köppen auf den linken Flügel als weiteres Stilmittel hinzu. Hiermit überraschte er die herauseilenden Gäste, David verlängerte per Kopf und Chris hinterlief mustergültig. Seine Hereingabe wurde zwar zur Ecke geklärt, doch genau diese Ecke brachte den ersten Jubelschrei hervor. Bücke und Grundi spielten die Ecke kurz aus und unser Zehner brachte das Leder mit Schnitt in den Fünfer. Da lauerte Torjäger Flo Kanschik und erzielte ein herrliches Flugkopfballtor für Rot-Weiß. Dieser Treffer brachte uns weitere Sicherheit und am Ballbesitzverhältnis von gefühlten 80% sollte sich auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit nichts ändern. Sollte einmal ein langer Ball der Gäste kommen, konnten wir diesen direkt in der Luftentschärfen. Als es einmal gefährlich hätte werden können, zog Jussi clever das taktische Foul und konnte den Angriff unterbinden. Auf der anderen Seite gab es wenig zwingende Torgelegenheiten, weil eben der letzte Pass zu unpräzise war. Zum Teil lag es vielleicht auch daran, dass es eine umkämpfte Partie mit gesunder Härte war, die wir zwar gut angenommen und auch dagegengehalten haben, uns aber gelegentlich doch zu überhastet werden ließ. Zur Halbzeit war dennoch klar: Wir können uns eigentlich nur selber schlagen! Trotzdem mussten wir eine Schippe drauflegen, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. So vertraute das Trainerteam zunächst derselben Elf, die bereits zum Anpfiff auf dem Spielfeld stand.
In den ersten Minuten gab es noch keine echten Aufreger, doch in Minute 55. fiel der völlig überraschende Ausgleich. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld, der sich in eine Reihe kurioser Schiedsrichterentscheidungen einreihte, wurde das Leder lang in den 16er gedroschen. Der Ball fiel dem Gegner quasi auf den Schlappen und dadurch, dass der Ball nicht richtig getroffen wurde, ging er unhaltbar in die lange Ecke. Wir schüttelten den Treffer aber umgehend ab und konnten quasi im direkten Gegenzug den alten Abstand wiederherstellen. Wieder war es ein Kopfball und wieder war es unser Torjäger Flo Kanschik. Vorausgegangen war eine herrliche Flanke von Grundi, der zweitweise über die ungewohnte linke Seite kam. Auch wenn Flo rund 11 Meter vom Tor entfernt war und den Ball aus leichter Rückenlage nehmen musste, legte er das Leder butterweich über den Schnapper ins Netz. Qualitativ sehr ansprechend und ein eminent wichtiger Zeitpunkt. In der Folge taten wir alles, um den erneuten Lucky Punch zu verhindern und erspielten uns mehr und mehr Torgelegenheiten. Auch Jakob kam für den gelb-vorbelasteten Jussi ins Match und durfte mithelfen. Zehn Zeigerumdrehungen nach der Führung gab es dann die vermeintliche Vorentscheidung. Nach einem langen Abstoß von Köppen hatte der Abwehrspieler unserer Gäste ein wenig Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Balles. Unter dem Druck des agilen David konnte dieser ihm die Murmel abnehmen und den herauseilenden Schnapper mit einem Lupfer überwinden. Ob der Ball ins Tor gegangen wäre, kann nicht zweifelsfrei beurteilt werden, da David aber energisch nachsetzte, ließ er diese Frage erst gar nicht aufkommen. Das 3:1 war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, doch wir hatten noch nicht genug. Marino ersetzte den souverän aufspielendenBücke in Minute 72. und setzte kurz darauf Chris in Szene, der aus halblinker Position in den Sechzehner lief und vor dem herauseilenden Torwart stand. Geistesgegenwärtig packte er den Chip aus. Vielleicht wäre der Ball noch kurz vor der Linie vom Abwehrspieler geklärt worden, doch wieder war es David, der keine Zweifel aufkommen ließ. Anstatt jedoch auf den Mittelpunkt zu zeigen, pfiff der Schiri abseits. Ärgerlich, aber kein Beinbruch. So kam kurz danach doch noch einmal großer Jubel auf, als Pascal die Kirsche aus 16 Metern in die Lange Ecke setzte. Dieses Mal schaltete er sich wieder über „seine“ rechte Seite ins Offensivspiel ein und bekam die Einschussgelegenheit. Hatte er noch Pech, als sein Kopfball an die Latte ging, ließ er sich beim zweiten Versuch den Torjubel nicht mehr nehmen. Das Königreich stand Kopf und mit Valentin, Kolja und Phil durften noch drei weitere Akteure den Derbysieg auf dem Platz feiern.
Insgesamt eine geschlossene und kämpferisch gute Mannschaftsleistung, die zu einem mehr als verdienten Derbysieg geführt hat! So schallte es auch nach Abpfiff über den Kunstrasen. Wiedergutmachung für zwei verlorene Punkte aus dem Hinspiel. Schmeckt…
Aufstellung:
Köppen – Herlitze (89. De Goede), Gliozzo, Schnaubelt, Monstadt (61. Schick) – Grundmann (89. Meißner), Baatz (89. Wieczorek), M. Amediek, Bückner (72. Ivakovic), Schulz – Kanschik
Nächste Woche geht es in Gerthe weiter. Das Schlusslicht empfängt uns um 15 Uhr an der Heinrichstraße. Die Favoritenrolle nehmen wir natürlich an und wollen den perfekten Start ins Fussballjahr 2025.