Schon vor dem Spiel war klar, dass uns ein unangenehmer Auftritt bevorstehen würde. 30 Grad, ein großer Rasenplatz und ein Gegner, der einen guten Ball spielen kann, wenn er „Bock“ hat. Dennoch gingen wir motiviert und selbstbewusst in die Partie und hatten den Plan, die Rahmenbedingungen zu unseren Gunsten nutzen zu wollen. In den ersten Minuten überließen wir dem Gegner zunächst überwiegend das Spielgerät, ein echter Spielfluss kam aber auf beiden Seiten nicht auf. So gab es Halbchancen für Türkiyemspor und 1-2 zaghafte Angriffsbemühungen von Rot-Weiß. Bereits in der Frühphase des Spiels deutete sich aber an, dass der Gegner etwas wacher und präsenter agierte als wir. Vor allem zweite Bälle landeten meist beim Gastgeber. Das 4-3-3 in Ballbesitz sowie latentes Pressing setzten uns etwas zu. Hinzu kam, dass die Abstände zwischen den Ketten überhaupt nicht stimmten. Trotzdem war es keine spielerische Lösung des Gegners, die zum ersten Gegentreffer führte, sondern vielmehr ein unaufmerksames Verhalten bei einem gegnerischen Eckball, das uns ins Hintertreffen brachte. Flach auf den kurzen Pfosten, ein Spieler läuft ein und schiebt die Kugel aufs kurze Eck. Das war deutlich zu einfach, aber in der frühen Phase des Spiels noch korrigierbar. Der zweite Tiefschlaf folgte allerdings rund 10 Minuten später. Nach einem Foul von Ron im Halbfeld näherte sich der Schiri unserem Spieler und deutete an, diesem noch ein paar Takte mitgeben zu wollen. Als wir alle entspannt lauschen wollten, schaltete der Gegner rasch, spielte einen schnelle Freistoß in die Spitze und der Stürmer des Gegners lief Richtung Tor. Lucas eilte zwar heraus, aber da die Fußspitze des Stürmers den Ball noch vorbei spitzelte, kam Lucas die berühmte Millisekunde zu spät, fällte den Spieler und es gab folgerichtig Strafstoß. Vom Schützen unten links, platziert und stramm. Keine Chance für den Capitano. In der Folge wurden wir etwas mutiger und die wohl größte Chance hätte sich für Mo ergeben, als er frei aufs Tor laufen konnte. Leider ertönte ein Abseitspfiff, der zweifelsohne falsch war. Nutzt nix, keine Chance für Stiepel, aber zumindest der Glaube, dass hier noch was geht. Der vermeintliche Knockout folgte aber dann fast mit dem Pausenpfiff. Einen Angriff über die rechte Seite folgte wieder ein Tiefenpass. Wieder blieb der Gastgeber eiskalt und legte die Kugel in unser Netz.
in der zweiten Halbzeit wollten und mussten wir mutiger und offensiver auftreten, was bei diesen Temperaturen sicherlich keine leichte Aufgabe war. Dennoch gelang es uns, in den ersten 15 Minuten Druck auszuüben und die Kontrolle des Spiels an uns zu reißen. Nach vereinzelten Abschlüssen, die noch keinen Erfolg brachten, gab es einen Handelfmeter, den Felix souverän verwandelte. Wir spürten, dass noch etwas möglich sein kann und agierten weiter offensiv. Die hoch stehende Restverteidigung sah sich aber immer wieder gefährlichen langen Bällen ausgesetzt. Ein solcher führte dann in der 69. Minute auch zum 4:1. Lucas kam raus und erwischte den Ball noch mit dem Kopf, leider hatte sein Gegenspieler das Quäntchen Glück auf seiner Seite, bekam den Ball erneut und traf ins leere Gehäuse. Der vermutliche K.O., auch in den Köpfen wurde es nun schwierig. Die weiteren Wechsel brachten leider keinen neuen Spirit mehr ins Team und so kam es, dass wir uns zum 1:5 und 1:6 auskontern ließen.
So hart es klingen mag, muss man leider konstatieren, dass dieser Sieg, überwiegend auch in der Höhe, in Ordnung geht, weil wir nicht wach genug waren, die erste Halbzeit verschliefen und nicht den Mut aufgebracht haben, den wir hätten aufbringen müssen. In der Tabelle wirft uns diese Niederlage natürlich deutlich zurück. Nächste Woche zu Hause gegen Günnigfeld müssen wir daher ein ganz anderes Gesicht zeigen.
Aufstellung:
Schwätzer – Herlitze (75. Wieczorek), Gliozzo, Schnaubelt, Monstadt (43. Narberhaus), Baatz (46. Schick), Bruckhaus (66. Wichtmann), Bückner (66. Brötz), Schulz, Grundmann – M. Amediek
Glück auf und nur der RWS!