Bereits im Pokalspiel vor einigen Wochen fielen 8 Tore in der regulären Spielzeit und so kamen auch gestern die Zuschauer wieder voll auf ihre Kosten. Insgesamt 10 Mal klingelte es in den Gehäusen der beiden Teams – zum Glück in einer für uns besseren Aufteilung 🙂 Zweiter gegen Dritter hieß es und für uns war es zugleich die Chance mit einem Sieg die Tabellenplätze mit Langendreer zu tauschen. Dementsprechend konzentriert und engagiert gingen wir von Anfang an diese Partie an und waren um spielerische Kontrolle bemüht. Bereits nach 9 Minuten waren wir dann auch das erste Mal erfolgreich. David war auf den linken Flügel ausgewichen und bekam einen angelupften Ball von Mo in den Lauf gespielt. Sehenswert, weil stramm, präzise und mit dem schwachen Fuß versenkte David das Leder hoch im kurzen Eck. Die frühe Führung, die wir uns erhofft hatten. Doch nur wenige Minuten später erzielte Langendreer den Ausgleich. Ein gut getimter Ball zwischen die Schnittstelle von LV und IV schickte den rechten Flügel auf die Reise, der aufgrund seines hohen Tempos nicht mehr einzuholen war. Es folge ein Querpass und der Abstauber, keine Chance für Köppen. Doch wir zeigten Moral und man hatte aus den ersten Minuten schon das Gefühl einer spielerischen Überlegenheit mitgenommen. Consi lief den IV des Gegners im Spielaufbau clever an und konnte ihm das Leder vom Fuß nehmen. Er zog Richtung Tor, verzögerte clever und weil sowohl Felix als auch Mo ihm Anspielstationen anboten, konnte die Restverteidigung nicht alle Optionen schließen, sodass Consi nach links zu Mo legen konnte, der sich nicht zweimal bitten ließ. 2:1 nach 17 Minuten und wenige Zeigerumdrehungen später bekamen wir ein erneutes Geschenk. Dieses Mal entlockte Felix dem IV die Kugel und geistesgegenwärtig schloss er aus rund 35 Metern direkt ab, weil der Schnapper der Gastgeber für den Spielaufbau weit aus seinem Tor gerückt war. Felix band also die Schleife um das Geschenk und wir hatten eine verdiente 2-Tore-Führung herausgespielt. Vom Gastgeber kam zu der Zeit wenig und das 3:1 war eher ein Wirkungstreffer, denn in der Folge wurde viel gequatscht und beleidigt, auch die Trainerbank wurde ermahnt, sodass wir den Gegner deutlich aus der Spur bringen konnten. Hätte, ja hätte, Felix in der 43. Minute den Ball ins Tor befördert, vermutlich wäre die Partie gelaufen. Nach einer herrlichen Kombination im Mittelfeld war David rechts außen durch und legte mustergültig quer auf Felix. Doch sein Abschluss wurde glänzend pariert und der Nachschuss sprang nur an den Pfosten. Dann kam, was kommen musste: im direkten Gegenzug traten nach einem langen Ball erst Lars und dann auch noch Joshi am Ball vorbei und wie beim 1:1 standen plötzlich 2 Spieler vor Köppen – Querpass und Tor.
Im zweiten Durchgang wollten wir der Drangphase von Langendreer trotzen und sie schnell wieder in die Situation bekommen, in der wir sie beim 3:1 bereits hatten. Doch wir waren etwas von der Rolle. Abspielfehler und Hektik sorgten dafür, dass die Gäste nun permanent gefährlich waren, ohne jedoch die ganz große Chance zu erspielen. Wir machten uns das Leben selber schwer, überstanden diese Phase aber ohne Gegentreffer. Wir wechselten dann das Personal und nahmen Berki vom Feld, der in Halbzeit einen Schlag auf die Rippen bekommen hatte und seitdem über Probleme klagte. Für ihn kam Emil in die Partie und eben jener Emil brauchte nur einen Ballkontakt, um unsere Herzen höher schlagen zu lassen. Einen Halbfeldfreistoß von rechts brachte David scharf ins Zentrum, Emil lief perfekt getimt ein, nahm den Ball direkt und traf ins kurze Eck. Jetzt war Langendreer wieder etwas von der Rolle und ließ uns einige Räume, die wir mit schnellem Konterfussball zu nutzen wussten. Mo wurde auf dem linken Flügel steil geschickt, hatte das Auge und spielte quer auf Felix. Im Lateinischen heißt Felix „der Glückliche“, doch eben jenes Glück versagte ihm gestern erneut. Wieder wurde sein Abschluss überragend pariert. Doch der Ball landete bei Mo und mit all seiner Technik sah Mo die Lücke im kurzen Eck und schloss aus rund 10 Metern halblinker Position flach ins kurze Eck ab. Die Vorentscheidung? Langendreer dezimierte sich nun auch selbst und war seit einer gelb-roten Karte nun in Unterzahl. Doch sie gaben nicht auf uns als wir bei einem Freistoß an der Grenze 16er/Außenlinie bei der Ausführung pennten (obwohl es gefühlt 2 Minuten dauerte, bis der Freistoß gespielt werden durfte), erfolgte die Ablage an den 16er und ein Flachschuss ins lange Eck zum 3:5. Jetzt ersetzte Tim den ebenfalls angeschlagenen Joshi und kurz danach kamen auch Kolja und Paul für Jussi und Consi. Wir verpassten es, Langendreer endgültig den Stecker zu ziehen und so rutschte ein langer Ball nochmals durch. Der bereits gelb vorbelastete Emil setzte zur Grätsche an, traf zwar den Ball aber eben auch den Gegner und es gab neben der gelb-roten Karte jetzt auch noch den Elfer, der zum 4:5 verwandelt wurde. Wir waren da bereits 5 Minuten über der Zeit und jetzt warf der Gastgeber alles nach vorne. Köppen rettete die Punkte, als er einen Kopfball nach einer Ecke aus kürzester Distanz entschärfte und Paul sorgte dann für die Erlösung: Er wurde auf dem linken Flügel geschickt, konnte seinen Körper geschickt einsetzen und den Ball an der Grundlinie behaupten. Danach tanzte er seinen Gegenspieler aus, legte ab auf David und unser Flügelflitzer konnte sich den Ball sogar noch einmal zurechtlegen. Dann zappelte das Netz, der Jubel war grenzenlos und die Partie in diesem Moment beendet. Der Lauf geht weiter, 22 von 24 Punkten und jetzt sogar der zweite Tabellenplatz. Durch Stockums Unentschieden schmolz der Rückstand auf die Tabellenspitze auf 4 Punkte dahin. Stiepel lauert!
Aufstellung: Köppen – Grundmann, Monstadt (88. de Goede), J. Nast (83. Lippens), Schnaubelt – L. Sollik, Berk (61. E. Amediek), Ehrhardt (88. Askemper), Schulz, M. Amediek – Narberhaus
Nächste Woche empfangen wir zu Hause um 15:15 Uhr das Team von Amacspor, welches Stockum gestern einen Punkt abgeknüpft hat. Wir sind gewarnt und werden alles reinhauen. Unterstützt uns gerne!
Glück auf und NUR DER RWS!