Bei herrlichem Fussballwetter stand gestern das Derby gegen den Aufsteiger aus Weitmar an. Auf dem großen Rasenplatz der Gastgeber fanden wir zunächst ganz gut ins Spiel und konnten bereits nach wenigen Minuten die erste nennenswerte Chance durch Ron herausspielen. Wirklich zwingend war der Abschluss aus halblinker Position aber noch nicht. Danach lief das Spiel etwas fahrig und es gab Halbchancen auf beiden Seiten. Immer wieder waren es jedoch Bälle in die Tiefe, bei denen wir gefährlich werden konnten. Grundi und David hatten jeweils vergleichbare Möglichkeiten, als sie einen hohen Ball von rechts aufnahmen und Richtung Tor liefen. In beiden Fällen wurde der Winkel jedoch zu spitz und der herauseilende Torwart sorgte dafür, dass wir den Ball unkontrolliert aus der Luft spielen mussten. Drüber und/oder vorbei waren die Resultate. Besser machten wir es kurz danach, als David nach einem verlängerten Kopfball von halbrechts in den Strafraum lief und eiskalt ins kurze Netz abschloss. Doch zu unser aller Überraschung sollte der Treffer nicht zählen. Foulspiel oder Abseits?! Beides lag aus unserer Sicht nicht vor, der Schiri entschied dennoch anders.
Mit einem 0:0 ging es in die Halbzeitpause in der wir uns vorgenommen hatten, weiter im kontrollierten Mittelfeldpressing zu agieren und die Fehler des Gegners in den zweiten 45 Minuten wenigstens einmal konsequent zu nutzen. Als wir in der 50. Minute eine Ecke bekamen, war es dann auch endlich soweit. Eine kurze Ecke von links wurde von Ron mit Schnitt zum Tor gebracht, wo am zweiten Pfosten Kopfballungeheuer Bücke das Leder in die lange Ecke köpfte. 1:0. Endlich… Danach wurde das Spiel etwas wilder und hitziger, wobei die Gastgeber, wenn sie gefährlich wurden, entweder über Standards kamen oder es mit Schnittstellenpässen versuchten. Schon hier wurde es ein,- zweimal brenzlig. Unsere Abwehr und Köppen konnten aber immer entschärfen. Auf der anderen Seite hatten wir weiterhin einige Kontermöglichkeiten, die wir fahrlässig liegen gelassen haben. So entschied sich Grundi zum Beispiel für den Torschuss von halbrechts, anstatt den perfekt eingelaufenen Moritz zu bedienen. Der Abschluss ging in die Arme des Torhüters. Kurz danach bekam Moritz trotzdem seine Chance und lief alleine auf den Schnapper zu. Während er diese Dinger letzte Woche in schlafwandlerischer Sicherheit vollstreckt hat, fehlte es ihm heute (wie uns allen) am nötigen Glück oder dem Mut zum Risiko. Das Spiel blieb spannend, bis der eingewechselte Brötzi in der 82. Minute zum 2:0 einschob. Vorausgegangen war dieses Mal ein herrlich gespielter Angriff über die linke Seite inklusive einer langen Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Grundi den Ball aus der Luft an de n Fünfer spielen konnte. Brötzi lief ein und verwandelte ebenfalls aus der Luft zum viel umjubelten 2:0. Doch wer nun dachte, der „Deckel sei drauf“, täuschte sich leider. Bereits mit dem ersten Angriff nach Wiederanpfiff konnten die Gastgeber per Flugkopfball verkürzen. Zweifelsohne ein schönes Tor, jedoch viel zu passiv verteidigt. Schon im Mittelfeld hätte der Ball erobert werden können, weil der Weitmarer Spieler wegrutsche. Wir waren aber zu weit weg, der Angriff über rechts konnte weiter laufen, die Flanke wurde nicht geblockt und in der Mitte waren wir zu weit weg vom Gegenspieler. Dass ein solches Tor neue Kräfte freisetzen kann, ist ein ungeschriebenes Gesetz des Fußballs. So kam, was kommen musste: Ein Fernschuss aus guten 25m sank hinter Köppen ins Tor und wir fingen uns den Ausgleich. Nicht gänzlich unverdient, aber absolut unnötig. Und trotz allem hatten wir noch diese eine letzte große Chance. Wieder war es Moritz, der den Körper geschickt zwischen Ball und Gegner schob und somit zum Torabschluss kommen konnte. Doch wieder bekam der Torwart einen Fuß dazwischen und es blieb beim 2:2. Fast wäre es kurz darauf noch dicker gekommen, denn die Gastgeber bekamen eine ähnliche Gelegenheit. Doch hier war Köppen zum Glück ebenfalls zur Stelle.
Aufstellung: Köppen – De Goede (Wieczorek 70.), Schnaubelt, Siegmund, Herlitze (Monstadt 68.), Baatz (Ewelt 77.), Schulz, Bruckhaus (Brötz 70.), Grundmann, Bückner – M. Amediek
Am Ende stehen zwei verlorene Punkte in einem glanzlosen und umkämpften Derby. Wer die Dinger vorne nicht macht, der bekommt…
Nächste Woche haben wir aber die Gelegenheit auf 7 Punkte zu erhöhen und damit einen soliden Start hinzulegen. Hier gastieren die bisher sieglosen Gerther bei uns an der Kemnader. Also Mund abputzen und weitermachen!
Glück auf und nur der RWS!